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Call for Participation:
Aus der Geschichte in die Zukunft – quo vadis?
50 Jahre Österreichische Gesellschaft für Musikwissenschaft
SUMMER SCHOOL 17.–22. 9. 2023, Stift Ossiach/Kärnten
1973, fünf Jahre nach den Studentenrevolten der „68er“, die in Österreich so gut wie nicht stattgefunden haben, wurde von einer jungen engagierten Gruppe von Musikwissenschaftler:innen als Kontrapunkt zu den immer noch mächtigen Ordinarien eine bewusst durch flache Hierarchien und ein kollegiales Netzwerk geprägte „Österreichische Gesellschaft für Musikwissenschaft“ (ÖGMw) gegründet, deutlich abgegrenzt von der deutschen „Gesellschaft für Musikforschung“ und auch von der „Internationalen Gesellschaft für Musikwissenschaft“. Was waren die Motive, was sollte eine eigenständige Fachgesellschaft in Österreich bewirken, was deren Spezifikum sein? Und wohin hat der Weg geführt? Wo stehen wir jetzt? Wohin wollen wir gehen?
Die aus Anlass des 50-jährigen Jubiläums der ÖGMw veranstaltete Summer School ist konzipiert als ein lockerer und hierarchieflacher Seminarbetrieb, der den
fachlichen und persönlichen Austausch zwischen Studierenden, Absolvent:innen und Professor:innen der Musikwissenschaft fördern soll. Im Rahmen der Summer School werden die oben genannten Themen angesprochen, reflektiert und diskutiert. Gleichzeitig wird ein Raum geschaffen, in dem die Teilnehmenden auf Augenhöhe, im direkten Austausch und in kollegialer Atmosphäre miteinander über Karriereschritte, Möglichkeiten und Probleme einer musikwissenschaftlichen Laufbahn in Österreich diskutieren können. Die Summer School soll auch dazu dienen, „alte Hasen“ und die „Junge Musikwissenschaft“ zusammenzubringen, sich zu vernetzen und Ideen und Anregungen für die eigene wissenschaftliche Arbeit zu bekommen.
Erste Ergebnisse dieser Reflexionen sollen als Ausstellung in Postern und anderen Medien bei der Generalversammlung der ÖGMw in Klagenfurt (17.11.2023) durch die Teilnehmer:innen der Summer School präsentiert werden und anschließend auch an anderen Standorten der Musikwissenschaft in Österreich gezeigt werden.
Die ÖGMw übernimmt die Übernachtungskosten mit Vollpension im Stift Ossiach während der Dauer der Summer School (die Anreise und alles Weitere sind selbst zu bezahlen). Die Summer School ist mit 36 Stunden und als UE bzw. PR anrechenbar [betreffend ECTS-Punkte wurde Kontakt zu den SPLs der einzelnen Unis aufgenommen].
Wir laden alle Studierenden der Musikwissenschaft (MA/PhD) an österreichischen Universitäten ein, die sich mit Fachgeschichte, Methodik und Entwicklung unseres Faches auseinandersetzen wollen, sich bis zum 30.5.2023 mit einem Motivationsschreiben per E-Mail an Juan Bermúdez (juan.bermudez@univie.ac.at) für die Teilnahme an der Summer School zu bewerben. Über die Annahme werden die Bewerber:innen spätestens Ende Mai 2023 informiert.
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Jahrestagung 2023 - Call for Papers - Fristverlängerung bis 30. April!
Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Musikwissenschaft
Gustav Mahler Privatuniversität für Musik, Klagenfurt, 16.–18. November 2023
Angewandte Musikwissenschaften/ Applied (Ethno-)Musicologies
(incl. Symposium music@AlpeAdria)
Fragen nach der Anwendbarkeit von Künsten und Wissenschaften stellen sich immer wieder neu. Derzeit lässt sich das Spannungsfeld verorten zwischen sog. practice-led-Ansätzen, Fragen der Beschäftigbarkeit („employability“) von Absolvent:innen der Musikwissenschaften bzw. musikpraktischer Studiengänge, Forderungen nach politischer Arbeit und mehr Engagement in der Third mission sowie den Traditionen der Musikwissenschaften als Geisteswissenschaften bis hin zum Elfenbeinturm. Der Begriff Angewandte Musikwissenschaft ist zwar nicht allzu gebräuchlich, reiht sich aber einerseits ein in eine Reihe sogenannter Angewandter Wissenschaften, Disziplinen und Künste und fasst andererseits eine ganze Reihe von Trends (Public Musicology, Ecomusicology) zusammen. Akteur:innen in der Applied Ethnomusicology hingegen, die sich auf Prinzipien sozialer Verantwortung berufen, bringen ethnomusikologisches Wissen durch Interventionen innerhalb einer bestimmten Gemeinschaft zur praktischen Anwendung, was wiederum dieser Gemeinschaft einen Nutzen bringen kann (s. Oxford Handbook of Applied Ethnomusicology). Grundsätzlich sind die angewandten Zweige der Musikwissenschaften, die sich auch gegen nah verwandte Disziplinen wie z. B. Community Music und Musikvermittlung abzugrenzen versuchen, als durchaus öffentlichkeitswirksame Felder zu sehen.
Trotz der intradisziplinären Ausdifferenzierung ergeben sich jedoch die gleichen, zentralen und alle Disziplinen der Musikwissenschaften betreffenden Fragen: Inwieweit kann Wissenschaft Musikpraktiken ganz unmittelbar untermauern, ergänzen oder inspirieren? Wie funktioniert das Zusammenspiel der Wissenschaft mit Theorie und Praxis des musicking, sowohl in Bezug auf bestimmte Musikpraktiken als auch bei eher rezeptiven musikbezogenen Tätigkeiten wie Musikhören und Musikerleben?
Die Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Musikwissenschaft, die heuer ihren 50. Geburtstag feiert, lenkt den Blick auf den aktuellen Stand der Musikwissenschaften und ihrer angewandten wie anwendungsorientierten Zweige und zeigt deren Potentiale auf.
Wir freuen uns auf Beiträge zu folgenden Themenbereichen (Vorschläge):
- Musikwissenschaft und Aufführungspraxis (z. B. Produktionsprozesse vom Manuskript zur Aufführung, Interaktion und Intervention von Wissenschaft und Aufführungspraxis etc.)
- Forschung rund um die performance und das Musikerleben: Orchester- und Konzertforschung, Publikumsforschung, Performance Studies, Interpretationsforschung, immersives Musikerleben
- Hinaus aus dem Elfenbeinturm/ Musikwissenschaften in der Öffentlichkeit: Public Musicology, Advocacy, Applied (Ethno-)musicology etc
- Musikproduktion und -konsum: die Einflüsse von MIR/ computergestützer Audioanalyse sowie Künstlichen Intelligenzen auf das Musikkonsumverhalten und die Klangästhetik
- Perspektiven der Angewandten Ethnomusikologie: Musik und Politik, Musik und soziale Konflikte, Musik in Therapie und Medizin, Musik und Integration von Migrant:innen
Am Samstag, den 18.11.23 wird zudem von 9–13 Uhr das Symposium music@AlpeAdria stattfinden; das gleichnamige Netzwerk Music@AlpeAdria (gegründet 2021 an der GMPU durch Helmut Schaumberger, Musikpädagogik, und Jutta Toelle, Musikwissenschaft, derzeit ca. 20 Mitglieder aus fünf Ländern) fungiert als Plattform für neue Ideen transnationaler Zusammenarbeit in der musikwissenschaftlichen und musikpädagogischen Forschung im Alpen-Adria-Raum incl. dem Westbalkan.
Wir freuen uns auch hier auf Beiträge zu den folgenden Themen (Vorschläge):
- Institutionengeschichte und transnationale Musikgeschichte im Alpen-Adria-Raum
- Volksmusik – Ethnomusikologie – Popmusik im Alpen-Adria-Raum
- Musik-Tourismus, musikalische Räume und Orte
- Netzwerkarbeit in der Wissenschaft als Potential transnationaler Versöhnungsarbeit
- Musik und Identität im Alpen-Adria-Raum
Die Konferenzsprachen sind Deutsch und Englisch.
Bitte senden Sie Titel und Abstract (ca. 200 Wörter) unter Angabe des gewünschten Formats
(Vortrag (20 min.), Poster, Roundtable (90 Min.)) bis zum 30.04.2023 an jutta.toelle@gmpu.ac.at. Über die Annahme wird bis zum 15.06.2023 entschieden.
Wir arbeiten an einem Angebot für Kinderbetreuung (0–6 Jahre) während der Konferenztage; bitte geben Sie an, wenn Sie Bedarf und/oder Interesse daran haben.
Call for Papers auf Deutsch und Englisch.
Auch heuer findet im Rahmen der Jahrestagung das Symposium der Jungen Musikwissenschaft statt.
Einsendeschluss für Abstracts: 2. Juni 2023
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MusAu Best Paper Award 2022
Im Rahmen der Generalversammlung am 14. Oktober wurden die Preisträger des diesjährigen Publikationspreises der Musicologica Austriaca bekannt gegegeben. Der Preis wurde heuer auf Beschluss der Jury auf 2 Preisträger aufgeteilt:
Jian Yang (Shanghai Conservatory of Music):
„The Viennese Style in the Viennese Waltz: An Empirical Study of Timing in Recordings of The Blue Danube“
Luiz Mantovani (State University of Santa Catarina):
„Fine-tuning Ferdinand Rebay’s Second Sonata in E major for Guitar“
Beide Aufsätze werden demnächst erscheinen.
Wir gratulieren herzlich!
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Ab 2019 werden Ladungen und Protokolle der Generalversammlungen sowie die Informationen zur Entrichtung der Mitgliedsbeiträge per E-Mail versandt. Bitte überprüfen Sie, ob Sie der ÖGMw Ihre aktuelle E-Mail-Adresse bekannt gegeben haben!